03.08.2010 12:39:00

Übung: Wasserförderung

In der heutigen Zeit steht uns Wasser zur fast uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung. Dies ist eine der Annehmlichkeiten, die die Zivilisation so mit sich bringt. Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts war das – vor allem in ländlichen Teilen – bei weitem noch keine Selbstverständlichkeit. Da die Feuerwehr auf das Wasser als Löschmittel besonders angewiesen ist, muss man sich auch heute mit dem „Was wäre wenn“-Fall auseinandersetzen, in dem die Löschwasserversorgung durch Hydranten nicht oder nicht mehr gewährleistet ist.

Im Fall einer eventuell zerstörten oder fehlenden Wasserversorgung bieten sich zwei grundlegende Herangehensweisen: Quasi per sofort können Tanklöschfahrzeuge mehrere tausend Liter an Wasser bereitstellen und im Pendelverkehr auch dauerhaft liefern. Für zeitlich begrenzte Einsätze ist dies durchaus ein probates Mittel. Als Alternative dazu kommt – gerade bei länger dauernden Einsätzen – die Wasserförderung mittels längerer Schlauchleitungen in Betracht. Man ersetzt also die fehlenden Wasserleitungen und Hydranten. Da dies neben der Theorie auch ein wenig praktischer Übung erfordert, stand der vergangene Samstag ganz im Zeichen einer entsprechenden Übung, zu der uns die Löschgruppe Porz-Langel eingeladen hatte.

Wasserentnahme aus offenem Gewässer: Wenn kein Hydrant greifbar ist, müssen andere Wasserquellen angezapft werden. Meist bedient man sich dabei einer Kombination aus Saugleitungen und einer Tragkraftspritze.


Der Feuerwehr Köln stehen im Stadtgebiet mehrere Löschgruppen bereit, deren Hauptaufgabe eben diese Wasserförderung über lange Wegstrecken ist. Ausgerüstet mit einem Schlauchwagen und den nötigen Pumpen lässt sich so eine Wasserversorgung bereitstellen. Sowohl die Löschgruppe Langel als auch wir haben eigentlich andere Aufgaben (Ausleuchtung von Einsatzstellen oder Technische Hilfe) – dennoch wollten wir einmal ausprobieren, was sich im Einsatzfall mit unseren Mitteln bewerkstelligen lässt.

Die Saugleitung ist im Wasser, nun gilt es, den Betrieb der Tragkraftspritze zu überwachen.
Schauplatz unserer Übung war das Rheinufer in Höhe des Rheinkilometers 673,4 (rechtsrheinisch), geplanter Beginn war 10:30 Uhr. Die Löschgruppe Libur traf am Übungsort mit etwas Verspätung ein (Einsatz BAUM), brachte aber dann die Tragkraftspritze unseres zweiten Löschfahrzeugs zum Einsatz. Nachdem die Schlauchleitungen verlegt waren, begann die Wasserförderung. Die von der Löschgruppe Langel mitgebrachte Tragkraftspritze – ein deutlich moderneres Modell als unsere (Elektrostarter statt Handkurbel) – verabschiedete sich nach kurzer Laufzeit mit einem ordentlichen Knall aus der Übung. Dabei zeigt sich der konkrete Sinn einer solchen Übung: Neben der Überprüfung des Materials und der Fähigkeiten der Mannschaft konnte so auch die Beschaffung eines Ersatzgerätes geprobt werden.

Ob Einsatz oder Übung, am Ende muss aufgeräumt werden.
Im Rahmen der Übung wurden insgesamt knapp 300.000 Liter Wasser gefördert, gute 400 Meter Schlauchleitung verlegt, eine Tragkraftspritze als Ersatz beschafft und insgesamt zwei Tragkraftspritzen über mehrere Stunden betrieben. An der Übung waren 16 Kameraden der Löschgruppen Porz-Langel und Libur beteiligt.

Als Abschluss des Tages lud die Löschgruppe Langel zu Würstchen und Fleisch vom Grill sowie leckerem Kartoffelsalat ein, sodass die absolvierte Übung in angenehmer Atmosphäre besprochen werden konnte. Für unsere beiden Löschgruppen war dies auch eine gute Gelegenheit, sich mal in ruhiger Umgebung abseits einer realen Einsatzstelle etwas besser kennenzulernen. Für die gute Zusammenarbeit während der Übung und die leckere Verpflegung möchten wir uns bei den Kameraden aus Langel an dieser Stelle noch mal ganz herzlich bedanken!
Autor: Daniel Schuboth

Kommentare zu diesem Bericht:

03.08.2010 15:44:48, Marc

super bericht der hat echt spaß gemacht zu lesen weiter so

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