28.11.2009 16:39:00

„Angenommene Lage: Gasaustritt an CO-Tanklastzug, Personen vermisst.“ – Übung mit den Kameraden der Feuerwache 7

Am heutigen Tag fand eine Übung der Löschgruppe Libur in Zusammenarbeit mit den Kameraden der zweiten Wachabteilung der Feuerwache 7 (Porz) auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt statt.

Der Beginn der Übung war für etwa 10 Uhr angesetzt, die Zufahrt zum DLR-Gelände war als gemeinsamer Treffpunkt ausgewählt worden. Die an der Übung teilnehmenden Mitglieder unserer Löschgruppe fanden sich ab 9:30 Uhr im Gerätehaus ein, besetzten das LF1 sowie den Rüstwagen und machten sich auf Richtung Lind.

Vor Ort wurden wir vom Werksschutz bereits erwartet und zum ausgewählten Übungsgelände begleitet, wie es auch bei einem echten Störfall sein würde.

Nur eine Übung: Im Ernstfall würden etliche weitere Fahrzeuge anrücken.


Ein Realeinsatz dieser Art sorgt auch bei geringen Mengen eines austretenden Gefahrstoffs für relativ viel Betrieb. Die Einsatzstelle muss weiträumig abgesperrt und geräumt werden, wobei – wie auch schon bei der Anfahrt - die Windrichtung zu beachten ist, weitere Kräfte müssen der Lage entsprechend nachalarmiert werden und vieles mehr.

Beginn der Übung: Lageerkundung

Der Angriffstrupp des LF Libur: Ausgerüstet mit Pressluftatmer und Gasspürgerät unterwegs zur Erkundung. Im Hintergrund: Der leckgeschlagene Tanklastzug,
Nach einer kurzen Besprechung zwischen dem Zugführer der Feuerwache 7 und unserem Einheitsführer wurde unser Angriffstrupp mit der Erkundung der Lage beauftragt. Es ergab sich folgendes (durch die Übungsleitung vermitteltes) Bild:
Aus einem mit Gasdruckbehältern beladenen Sattelschlepper tritt Gas unter lautem Zischen aus. Die anwesenden Betreiber der Anlage äußerten gegenüber dem Einsatzleiter, dass es sich bei dem Gas um Kohlenmonoxid (CO), das in Röhrenspeicher umgelagert werden sollte, handelt. Der LKW ist mit einer Gefahrentafel gekennzeichnet, die UN-Nummer 1016 (Kohlenmonoxid, verdichtet) bestätigt die Angaben. Die Erkundung der Einsatzstelle ergibt, dass die Tankleitung geborsten ist, Gas strömt unter hohem Druck ab. Die Übungsleitung ändert das Szenario: Verpuffung mit Stichflamme, das ausströmende Gas hat sich entzündet und brennt weiter mit sichtbaren Flammenerscheinungen ab.

Durch die geänderte Lage bricht der Angriffstrupp seine Erkundung ab. Der Einsatzleiter entscheidet, dass der Angriffstrupp und ein weiterer Atemschutztrupp mit je einem C-Rohr zur Kühlung der umliegenden Behälter vorgehen sollen. Als beide Trupps gerade ihre Stellungen eingenommen hatten, wurde bekanntgegeben, dass auf dem Übungsgelände zwei Personen vermisst werden. Der Atemschutztrupp des Löschgruppenfahrzeugs der Feuerwache 7 machte sich daher auf die Suche nach den Vermissten, die wenig später auch gefunden und gerettet werden konnten. Die Übungssituation sah vor, dass das ausströmende Gas kontrolliert abbrennen gelassen wird. Wenig später hieß es daher dann auch „Feuer aus, kein weiterer Gasaustritt feststellbar“ und das vom Angriffstrupp mitgeführte Gasspürgerät zeigte einen Wert von 0,0 Vol% CO in der Umgebungsluft an.

Schematische Übersicht der Einsatzstelle: Der Tanklastzug (gelbes Rechteck) steht vor einem großen Gaslager (links daneben), zwei Angriffstrupps unter PA riegeln den Brandherd ab und kühlen die Umgebung.



Während der Übung wurde natürlich auch im Hintergrund fleißig gearbeitet. So richteten weitere Kameraden nicht nur die Wasserversorgung sondern auch den Bereitstellungsraum für eventuell nachrückende Kräfte ein. Im Großen und Ganzen hat diese Übung nicht nur gut geklappt, sondern auch einen seltenen Einblick in die auf dem DLR-Gelände vorgehaltenen Gefahrstoffe gegeben.

Zum Abschluss: Ein Rundgang durch die Anlage

Nach der Übung wurden wir noch kurz durch die Anlage geführt, wo wir uns auch die Verbraucher der gelagerten Gase ansehen konnten. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreibt (neben unzähligen weiteren Forschungsprojekten) auch Hochdruck-Brennkammern, die für wissenschaftliche Versuche – vorwiegend im Bereich der Antriebstechnik – genutzt werden. Hierzu werden unter anderem die in den Tanks gelagerten technischen Gase verwendet.
Autor: Daniel Schuboth

Kommentare zu diesem Bericht:

28.11.2009 20:34:17, BOI a.D. Hans Gerhards

Was ich traurig finde ist die Tatsache,daß der Maschinist des Fahrzeuges K 27357 (LF7 oder TLF 7?) bei der Übung keine ornungsgemäße Einsatzkleidung trägt. Das solltet ihr auch mal monieren!!!
Mit schönem Gruß aus
Göcek/Türkei
Hans

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